Perfomances durch die Stadt
Diese Aufgabe war eine spannende Erfahrung vor allem in Bezug auf die Wahrnehmung.
Es war spannend zu beobachten wie unterschiedlich so etwas geplant und ausgeführt werden kann.
Zunächst suchten wir eine Art Thema, also unter welchem Aspekt die andere Gruppe die Stadt und sich selbst erfahren sollte.
Stark ist aufgefallen, dass wir dabei innerhalb der Gruppe auch darüber diskutierten wie wir uns bei den Aufgaben, die wir der anderen Gruppe stellten, fühlen würden.
Somit wird von uns festgelegt, dass die andere Gruppe nur so weit gehen muss, wie wir es für uns selbst als richtig empfinden. Von daher sahen wir uns auch nicht mit großen Problemen bei der Ausführung konfrontiert.
Meine Erfahrungen, die ich machte, während der Performance, die für uns gemacht wurde, waren unglaublich vielseitig.
In erster Linie merkte man, dass man sich viel sicherer und selbstbewusster fühlt, wenn man als Gruppe auftritt. Somit fielen die Aufgaben, andere Leute anzusprechen, viel leichter.
Mit den Aufgaben, die uns gestellt wurden, rückt man als Gruppe ebenso stark in den Vordergrund des Geschehens auf der Straße. Wobei zu bemerken ist, dass die anderen Leute sehr distanziert und irritiert reagierten.
Daraus stelle ich erschreckend fest, dass sobald jemand aus den auferlegten Konventionen entflieht, gleich als Außenseiter gilt. Wir sind in unserem gesellschaftlichen Handeln so stark eingeschränkt, dass jede kleine Abweichung sofort auffällt.
Ich denke, dass viele der Ideen auch sehr passend für den Walk sind, wie z.B. die Plakataktion (plötzlich für etwas demonstrieren, wo man evtl. nicht dahinter steht), mit geschlossenen Augen laufen oder rückwärts, sich mit Kreide oder Ähnlichem irgendwo "verewigen" sowie jemanden finden, der ein bestimmtes Stück mitgeht um diese Erfahrung mit zu erleben.
Interview mit meinem Zeitzeugen
Dieses Interview war meine Premiere in diesem Bereich, von daher war ich auch ein wenig aufgeregt, was sich aber schnell legte, da meine Interviewpartnerin (die Mutter meines Vermieters) sehr aufgeschlossen war. Zudem gab es auch keine Probleme bezüglich des Aufnehmens. Sie erzählte, dass sie damals im Uniklinikum arbeitete, somit gab dies eine gute Ausgangsposition sie erzählen zu lassen, was zu dem Zeitpunkt dort geschah, wie die Stimmung war und ich konnte darauf hinaus ob sie denn auch von dort zur Demonstration gegangen war.
Probleme während des Interviews gab es auch gar nicht, da meine Interviewpartnerin eine sehr liebenswürdige Person ist. Ich erfuhr von ihr auch sehr viel rund um die Demonstrationen, wie z.B. die eingeschränkte Reisefreiheit, die sie persönlich daran hinderte zu einer Veranstaltung in den Westen zu gehen, und die eventuell im Nachhinein stattgefundenen Verhaftungen.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass es schwierig ist, genaue Details der Informationen über die Demonstrationen zu bekommen. Einerseits könnte es an der vergangenen Zeit liegen oder andererseits, dass sie sich nicht konkret daran erinnern möchten, da es damals für sie als selbstverständlich erschien. Somit konnte meine Interviewpartnerin als auffälliges Ereignis während der Demonstartionen "nur" die Rede des Kurt Masur nennen, was neben des Gemeinschaftsgefühls wohl die stärkste Erinnerung an die Demonstrationen war. Diese Unterstützung der bekannten Leute bestärkte die Menschen noch einmal in ihrem Vorhaben.
Als wir noch einmal über ihren Weg zum Augustusplatz sprachen zeigte ich ihr den Stadtplan, um genau ihren Weg verfolgen zu können. Hierbei sprachen wir auch über ihren Nachhauseweg und somit erfuhr ich zusätzlich die damaligen Straßennamen. Ich bemerkte, dass sie auch noch stark von diesen ausgeht, sodass sie sich mit dem Stadtplan sehr vertraut fühlte. Das war dann auch so gut wie das Ende des Interviews und ich bedankte mich und meine Interviewpartnerin freute sich uns geholfen zu haben.
Das ist jetzt nur eine kleine Beschreibung gewesen, weil ich ungern alles vorweg nehmen möchte, da wir uns vielleicht einige Interviews noch anhören.
Dieses Interview hat mich sehr inspiriert und ich habe vor, dieses öfter zu machen.
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