1. Ich habe die Route von Niels Adam aufgenommen. Heute 39, wohnt in Jena und betreibt ein Programmkino. Ich konnte ihn nur kurz befragen. An vieles hat er sich nicht mehr erinnert und Einzelheiten kamen erst mit dem Erzählen, z.B. wie er den Heimweg gemeistert hat ohne Straßenbahnverkehr. Er war kirchlich aktiv und ist aus Überzeugung mitgelaufen. Montags war sein Praxistag in Reudnitz, bei Polygraph in der Zweinaundorferstraße. Nach der Demonstration ist er nach Großzschocher nachhause gefahren. Ich hatte den Eindruck, dass ich ihn mit dem Interview ein bisschen überfallen habe. Und auch, da er mich nicht kennt, zögerlich war, von Details zu reden. Wir haben dann noch über politische Gruppierungen gesprochen. Dass es um 1990 herum ganze Stadtteile gab, z.B. Schönefeld, die er als rechts einordnete, und die man sich nicht getraut hatte. Wo man auf Fälle Prügel bezog.

2. Ich war auf dem Platz zw. Nikolaistraße und Übergang zur Westhalle. Hier einige Beobachtungen: Menschen strömen von links nach rechts, aus der Stadt kommend, und von rechts nach links, vom Bahnhof kommend, durchs Bild. Aus dieser Gruppe der Passanten laufen die meisten zielstrebig geradeaus, haben Richtung und Ziel. Einige wenige schlendern, haben das gleiche Ziel aber Zeit zur Verfügung. Im Gegensatz die Gruppe der Punker. Sie haben den Durchgangsort zum Aufenthalt gemacht, sitzen auf dem Boden, trinken, spielen mit Hunden, versperren den Zugang zum Fußgängertunnel. Die Bewegung der Menschenmengen läuft quer zu den Verkehrsströmen auf dem Ring und der Richard Wagner Straße. An diesem Durchgangsort ist der Name der LVB für ihren Informationskiosk gut gewählt: Mobilitätszentrum. Im Zentrum der Mobilität. Obwohl so viele Menschen passieren, hört man keine Stimmen. Die Dahineilenden sprechen leise? Sie unterhalten sich nicht, da die Konzentration liegt auf dem Weg? Die Autos rechts und links etablieren eine Geräuschkulisse, der die menschlichen Stimmen nicht gewachsen sind?

3. During the planning within the group, there were many good single ideas. The problem we faced, was to locate them on the route. To have a performance or action which is in response to the place. Some wanted to discuss this problem, others were the opinion, let’s just give it a try. I’ve found it difficult to imagine what is suited and which isn’t. As well the changeover from point of action to walking further is difficult. Should the performance be marked as beginning and end. Our approach was somehow to have it interactive, to create contact with the people in town. But a time-span of 2-3 minutes is too short to respond to the response. With earphones it might be completely impossible. With the mp3-guidance I’m a little afraid of becoming secluded, towards the environment and the members of the group too. Most impressive during the walk to me were situations when I was branded as different: carrying protestsigns, writing messages with chalk onto the floor. There existed some anxiousness of getting addressed by passer-bys. Here the same I don’t know if it works the same with plugged ears.

1 Kommentar:

  1. I understand your concerns about having headphones in. we have to test to see how and if we can combine those two experiences it might be a solution to only have the headphones on for part of the walk.

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